Dokumentarfilm

FREIFALL - Eine Liebesgeschichte

Zwei Menschen, die dem Tod ins Auge schauen, verlieben sich und wollen zusammen sein. Er ist BASE-Jumper, sie hat Krebs. Mitten in ihrer Chemotherapie stürzt er zu Tode. Wie kann er sein Leben wegwerfen, während sie um ihres kämpft? Auf der Suche nach einer Antwort begibt sie sich ins Lauterbrunnental, dem Death Valley der Schweiz. Sie lernt die Welt der BASER und ihren Umgang mit der Angst kennen – und findet langsam ins Leben zurück.

Synopsis

Mai 2010. Am Tag nach meiner Krebsoperation besucht mich Herbert im Spital. Er scheint nervös. Will irgendetwas loswerden, aber weiss offenbar nicht wie. Schliesslich sagt er: “Ich springe nicht nur aus dem Flugzeug. Ich springe auch von stehenden Objekten. Von Felsen und so.” An diesem Tag erfahre ich, dass der Mann, in den ich mich vor nicht mal zwei Wochen verliebt habe, ein B.A.S.E.-Springer ist. (B.A.S.E. ist ein Acronym von BUILDINGS, ANTENNAS, SPANS (Brücken) und EARTH).

4. August 2010. Drei Monate später ist Herbert tot. Er gerät beim Sprung vom Yellow Ocean in Lauterbrunnen in eine Schieflage, kann den Schirm zwar noch öffnen, aber knallt dann frontal in den Felsen. Sein bester Freund und B.A.S.E.-Coach Andreas springt ihm hinterher und findet ihn unter dem Fallschirm am Wandfuss liegend.

Meine Gedanken drehen sich im Kreis und lassen mich nicht zur Ruhe kommen. Ich bin gefangen in meiner eigenen Wut. Wut auf ihn, Wut auf den Sport und manchmal sogar in der Wut auf den Ort. Ich will mehr über die B.A.S.E.-Szene lernen und die Leidenschaft Herberts für den Sport entdecken. Ich möchte verstehen, verzeihen und lernen. Und am Ende vielleicht selber etwas mutiger werden.

Auf der Suche nach Antworten fahre ich zurück an den Unfallort in Lauterbrunnen, wo mich Andreas in die Welt der Baser einführt. Tagsüber begleite ich sie beim Springen, abends diskutieren wir über Leben und Tod. Trotz einiger herber Rückschläge, zum Beispiel als plötzlich ein Video des Todessprunges auftaucht, lerne ich im Verlauf eines Jahres die wichtigste Lektion meines Lebens: niemand kann den Tod überwinden, doch wer den Mut hat zu “springen“, der kann die Angst vor dem Tod besiegen. Und das gilt durchaus nicht nur für Baser. Das B.A.S.E.-Springen wird zur Metapher für die Herausforderungen im Leben, denen man sich stellen muss, und die Erkenntnis, dass Springen manchmal der einzige Weg vorwärts ist. So finde ich – im Death Valley der Schweiz – langsam ins Leben zurück.

Crew

Mirjam von Arx

Regie, Produktion, Drehbuch
Mirjam von Arx

Nach der Ringier Journalistenschule arbeitet von Arx 18 Jahre als Redaktorin und Freelance Journalistin. 1991 zieht sie nach New York und produziert u.a. das Roadmovie BLUESIANA mit Polo Hofer. 2001 Umzug nach London. 2002 Gründung der Produktionsfirma ican films gmbh. 2003 kommt mit ABXANG ihr erster Dokumentarfilm ins Kino. 2005 folgt BUILDING THE GHERKIN (CH, DE, U.K.). 2006/7 produziert sie für Thomas Haemmerli den Kinodokumentarfilm SIEBEN MULDEN UND EINE LEICHE, der mit dem Zürcher Filmpreis 2007 und einer Nominierung für den Schweizer Filmpreis 2008 ausgezeichnet wird. Ihr Kinodokumentarfilm SEED WARRIORS wird 2011 für einen Int. Green Film Award der Cinema for Peace Gala in Berlin nominiert. VIRGIN TALES feiert im Frühjahr 2012 Kinopremiere, wird in den USA für den Maysles Brothers Award nominiert und mit dem Zürcher Filmpreis 2012 ausgezeichnet. Von Arx Kinodokumentarfilm FREIFALLEINE LIEBESGESCHICHTE feiert Premiere am Zürich Film Festival 2014 und kommt im Dezember 2014 in die Schweizer Kinos. Im Januar 2016 kommt der von ihr produzierte Dokumentarfilm ALS DIE SONNE VOM HIMMEL FIEL in die Schweizer Kinos und wird für den Schweizer Filmpreis 2016 nominiert. DIE GENTRIFIZIERUNG BIN ICH. BEICHTE EINES FINSTERLINGS, der zweite Kinofilm von Regisseur Thomas Haemmerli, feiert seine Premiere am Zürich Film Festival 2017 und läuft anschliessend im Wettbewerb “Der Politische Film”, am Film Fest Hamburg 2017 und in der New Filmmakers Competition am São Paulo International Film Festival, 2017.

Daniel Cherbuin

Schnitt

Daniel Cherbuin hat von der Pike auf Audio- und Videoelektronik gelernt. In den Anfängen des Privatfernsehens war er die kreative Kraft bei Sputnik-TV, einem innovativen und experimentellen Sendegefäss aus dem Zürcher Technountergrund. Seit Jahren setzt Cherbuin kongenial Musik in Clips und in Visuals für diverse Bands um, namentlich für Yello und für Division Kent. Diverse Kollaborationen mit Thomas Haemmerli für Kunst-, Experimental- und einen Kinofilm. Seit vielen Jahren bespielt Cherbuin das Schnittfeld von Off-Kunst und Untergrundparties mit seinen Video-Installationen. Dabei besticht Cherbuins Schaffen durch hochinnovative Montagen, eigenwillige Bildassoziationen sowie durch eine anarchische Grundhaltung: Mit Ironie und Persiflage verspottet Cherbuin das Aufgeblasene in Kommerz und Kultur und macht dem Hehren und Gewichtigen des Kunstbetriebes den Garaus.

Samuel Gyger

Kamera

Sam ist ein Globetrotter, geboren in den Schweizer Alpen. Das ständige Unterwegssein und das Warten auf den richtigen Moment begleiten ihn schon seit seinen Kinderschuhen. Studiert und assistiert hat Sam in Vancouver. Lange war er im Alpenraum der einzige Helicopter-cam operator auf sogenannten stabilisierten Systemen. “Für Luftaufnahmen gibt es keinen besseren“ meint Ueli Steck (best mountaineer in the new world). Gygers filmische Spezialgebiete sind Dokumentarfilme sowie Beratung in Bezug auf das visuelle Erscheinungsbild.

Peter Kullmann

Kamera

Nach Lehrjahren als Werbe- und Architekturfotograf in Wiesbaden und einer einjährigen Studienreise durch den Nahen Osten und Nord-Afrika trat Peter Kullmann unmittelbar nach dem Fall der Berliner Mauer der Nachrichtenagentur REUTERS newspictures bei. 1992 wurde er als Kriegsfotograf nach Sarajevo entsandt, um für REUTERS von dort über den Balkankrieg zu berichten. In den darauf folgenden Jahren beauftragten ihn Zeitungen und Magazine wie Der Spiegel, The New York Times oder L´Express über alle grossen Konflikte und Krisen, sowohl auf dem Balkan als auch auf dem afrikanischen Kontinent, inklusive Somalia, dem Süd Sudan, Kongo, Uganda u.v.a., zu berichten. Auf unzähligen Reisen unterwegs mit Fernsehcrews von CNN und BBC, begann Peter Kullmann ab 1999 zudem als Kameramann zu arbeiten. Im Jahre 2002 drehte er für ZDF die reporter eine Reportage über den Bürgerkrieg in der Elfenbeinküste und trat ab 2003 als Reporter auch vor die Kamera, etwa um aus Algerien über das mehrmonatige Geiseldrama, sowie das schwere Erdbeben zu berichten. Es folgten Einsätze im Irak, dem äthiopisch-somalischen Grenzgebiet, Uganda, Ruanda, der DR Kongo, sowie anderen Ländern Afrikas und des Nahen und Mittleren Ostens. In der Kubefilm GmbH mit Sitz in Wien ist Peter Kullmann für die Produktion und Kameraarbeit in den verschiedensten Sparten, von fiktionalen bis non-fiktionalen Filmprojekten, verantwortlich.

Tanja Meding

Produktion

Nach abgeschlossenem Psychologiestudium wechselt Tanja Meding 1996 in die Filmindustrie. Nachdem sie sowohl im Verleih wie bei der Postproduktion Erfahrungen sammelt, wird sie 1998 als Associate Producer bei Ziegler Film in Berlin tätig, wo sie mit renommierten Regisseuren wie Bob Rafelson, Amos Kollek, Jos Stelling, Petr Zelenka, Rosa von Praunheim und anderen arbeitet. Seit 2003 lebt Tanja Meding in New York und hat für Maysles Films und weitere unabhängige Filmproduktionen gearbeitet. Unter anderem hat sie Albert Maysles und Kristen Nutiles Dokumentarfilm SALLY GROSSTHE PLEASURE OF STILLNESS produziert, der 2007 in Locarno Premiere feiert und auf WNET/Channel Thirteen ausgestrahlt wird. Weiter ist Tanja Meding die Koproduzentin von Gabriella Biers LOVE DURING WARTIME, einem Dokumentarfilm über die Ehe einer israelischen Tänzerin und einem palästinensischen Künstler und deren Suche nach einem Platz in dieser Welt, an dem sie zusammen leben können. Der Film feiert seine US Premiere beim 2011 Tribeca Film Festival und wird in den USA von 7th Art Releasing vertrieben. Zudem ist sie die US Koproduzentin von CALYPSO ROSETHE LIONESS OF THE JUNGLE von Pascale Obolo, der im Februar 2012 in den USA auf PBS ausgestrahlt und von Women Make Movies vertrieben wird. Seit Januar 2012 arbeitet sie als Produzentin bei der Zürcher Produktionsfirma ican films gmbh.